Im Frühsommer 2019 war ich im Libanon und habe etwas gesucht, was ich bei der Menschheit seit Jahrtausenden vermisse: Frieden. Die Menschheit kann Atome spalten und zum Mond fliegen, aus Sonne Energie gewinnen – aber den Frieden bekommen wir nicht hin. Was läuft da schief? Warum müssen Menschen immer wieder ihre zerstörten Heimaten verlassen, verlieren Familie und Freunde, müssen um ihr Leben fürchten? Um dieses Rätsel zu lösen, bin ich mit meinem Kameramann in das Land, das scheinbar das Wunder des Friedens schafft. Der Libanon hat den Bürgerkrieg der 90er Jahre gerade erst hinter sich, der Rauch ist gerade verzogen. Mindestens 18 Religionen leben dort friedlich miteinander. Mehr als ein Viertel der Bevölkerung sind Geflüchtete aus Syrien, Irak und Palästina. Ein Pulverfass – das nicht explodiert. In unserem Dokumentarfilm „The Puzzle of Peace“ sind wir von Beirut in die Berge des Libanons und haben wunderbare Menschen kennengelernt, waren zu Gast bei Libanesen, die nach ihrer Flucht vor dem Bürgerkrieg aus den USA, Deutschland oder Australien wieder zurück in ihre Heimat gekommen sind und diese wieder aufbauen. Die Perspektive dieser Rückwanderer ist besonders spannend, aber auch die der Ranger, die mühsam und liebevoll die vom Raubbau zerstörten Zedern-Wälder wieder aufbauen. Oder die politischen Organisationen aus Europa, die vom „Tor zu Arabien“ Frieden stiften wollen. Oder die Journalistin, die den Krieg miterlebte und seitdem begleitet wie sich ihr Land das Kanonenpulver abschüttelt und vom Krieg kuriert. Das Puzzle des Friedens ist lösbar, nur wie fängt man an? Der Dokumentarfilm „The Puzzle of Peace“ gibt viele Impulse – und Hoffnung.
Filmlänge: 74 Minuten Deutsch und Englisch (teilweise mit Untertiteln)
Autor und Editor: Henryk Balkow (Feuerköpfe)
Kameramann: Jan Philip Roza (Roza Films)
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